Position der SPD-Fraktion zur Dachsanierung des Altgymnasiums und der Stadthalle

Veröffentlicht am 13.03.2017 in Aktuell

Komplettsanierung sinnvoll – aber bitte kein finanzielles Abenteuer

Der Bestand zweier wichtiger stadteigener Gebäude, des Altgymnasiums mit dem Montessori-Kindergarten, dem Jugendzentrum Wellencitych und der kleinen Turnhalle sowie der Stadthalle, muss gesichert werden.

Denn in diesem Gebäudekomplex finden viele Vereine und auch die Familienbildungsstätte geeignete Räume, um dort ihre Aktivitäten und Übungseinheiten zu vollziehen, Angebote vom Kleinkindalter bis hin zu Seniorengruppen. Daher erachtet die SPD Fraktion den vollumfänglichen Erhalt umso wichtiger, weil durch den Abriss des alten Molti Gebäudes schon jetzt akuter Platzmangel für die Vereinsaktivitäten besteht.

Nachdem in den letzten 25 Jahren viele Millionen Euro in den Innenausbau flossen, sind jetzt erhebliche Schäden bei den Schieferdächern aufgetreten. Die Schieferdeckungen sind lückenhaft, Schieferplatten sind gebrochen, die Befestigungsnägel sind korrodiert, einzelne Metallanschlüsse und Dachrinnen sind ebenfalls korrodiert und nicht mehr funktionsfähig. Teile der Dachschalung sind reparaturbedürftig, sodass in Folge der Undichtigkeiten Feuchtigkeit in das Gebäude eindringt und weitere Folgeschäden verursacht werden.

Schon jetzt ist wegen der Gefahr herunterfallender Schieferplatten das Spielgelände des Kindergartens gesperrt, ein Entzug der Kindergartenerlaubnis sollte nicht riskiert werden. Dass eine Dachsanierung irgendwann notwendig wird, war allen Beteiligten seit vielen Jahren klar. Jetzt führt nach Aussagen des Bauamtes und der übrigen Fachleute kein Weg mehr daran vorbei. Leider sind diese Investitionen nicht mit einem Mehrwert in Richtung zusätzlicher Nutzungsangebote oder einer Wertsteigerung des Gebäudes verbunden.

   

Eine erste Kostenschätzung des Architekturbüros Heinrich geht von einer Gesamtsumme von 1,45 Mio. Euro aus, wobei diese Schätzung mit erheblichen Unsicherheiten belastet ist. Nicht enthalten sind die Kosten für den Brandschutz.

Für die SPD Fraktion im Stadtrat gibt es weitere offene Fragen zu den möglichen baulichen Maßnahmen:   

  • Sind für das Gebäude wärmedämmende Maßnahmen erforderlich? Wie hoch werden die Kosten dafür veranschlagt?
  • Sind für den Brandschutz präventive Maßnahmen erforderlich?
  • Soll das Dachgeschoss ausgebaut und nutzbar gemacht werden?
  • Wie groß sind die Feuchtigkeitsschäden wirklich, wie ist der Zustand der Schalung, reicht die veranschlagte Summe für die Fassadensanierung?

Wenn die Stadt kein finanzielles Abenteuer eingehen will, fordert die SPD Fraktion genauere Informationen. Bevor die  Entscheidung im Stadtrat ansteht, muss klar erkenntlich sein, was genau gemacht wird und was nicht, sonst befürchten wir, dass wegen der zu erwartenden Nachträgen aus 1,4 Mio. € ganz schnell auch 3 Mio. € werden können. Deswegen sollten jetzt in einem abgestuften Verfahren mit der Grundlagenermittlung und mit der Vorplanung begonnen werden, um einen gesamthaften Überblick über die anstehenden Maßnahmen und den damit verbundenen Kosten zu erlangen.

Im Übrigen kann die Stadt solche Summen allein nicht stemmen. Da dieser Gebäudekomplex denkmalgeschützt ist, können Landeszuschüsse über den Denkmalschutz und den Investitionsstock gewährt werden. Gespräche dazu mit dem Kreis und dem Land sind diesbezüglich unerlässlich und umgehend aufzunehmen.

 

Dieter Lehmann, 10.3.2017

 

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